Konzept

1. Idee

Die Diözese Speyer ist im Internet durch eine Homepage und mit einem Twitter-Account aktiv.Beide Medien werden vor allem zum Transport von Informationen genutzt. Eine soziale Vernetzung mit den Nutzern der beiden Medien findet nicht statt. 

1.1 „Missionarisches“ im Internet

Die Kirche von Speyer soll durch die Netzgemeinde einen Zugang zu den Nutzern sozialer Netzwerke gewinnen. Dabei sollte der Auftritt der Diözese als missionarisches Angebot verstanden werden – nicht als Nachrichtenplattform. Nur so wird es möglich sein, als Anbieter von Glauben und Spiritualität wahrgenommen zu werden. Zudem erhöht die Diözese durch eine Präsenz in ausgewählten Netzwerken ihre Erreichbarkeit in der Gesellschaft und verbessert ihre Kommunikation nach außen.
Eine so verstandene Plattform kann

  • Impulse setzen
  • zum Gebet einladen
  • Menschen in miteinander vernetzen
  • zum Gespräch einladen
  • Informationen transportieren

In diesem Sinn, ist die Onlinegemeinde ein missionarisches Angebot der Diözese Speyer. Sie erfüllt einen missionarischen Auftrag, in dem sie, Kirche dort erfahrbar macht, wo Menschen sich bewegen. Sie ermöglicht es, Glaube im Alltag zu leben, nämlich gerade dort, wo der Alltag vieler Menschen heute selbstverständlich stattfindet: im Internet, in den sozialen Netzwerken. Die Onlinegemeinde knüpft damit an der Lebenswirklichkeit der Menschen an und ermöglicht den Nutzer/-innen – oder besser den Gemeindemitgliedern, sich gegenseitig zu bereichern und miteinander Kirche zu sein. Durch die Onlinegemeinde kann Kirche (neu) bei den Menschen ankommen und die Erfahrung schenken: Gott ist da_zwischen allem Anderen.

1.2 Zwischen Plattform und Gemeinde

Die verschiedenen sozialen Netzwerke lassen einen unterschiedlichen Grad an Verbindlichkeit und von Nähe und Distanz zu. Während in „öffentlichen“ Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter Beiträge allen Nutzern dieser Netzwerke offenstehen, können in einer WhatsApp-Gruppe oder auch in einer geschlossenen Facebook-Gruppe Themen persönlicher und in einem geschützten Rahmen besprochen werden.

Die Administration der verschiedenen Formen (offen oder geschlossen) verlangt dabei ebenfalls eine unterschiedliche Intensität.

1.3 Digitaler „Stützpunkt“

Die unterschiedlichen Angebote der Netzgemeinde in den verschiedenen sozialen Netzwerken werden auf einem gemeinsamen digitalen Stützpunkt gebündelt. Hierzu soll eine Homepage erstellt werden, die

  • erklärt: Der Zugang zu speziellen Angeboten (bspw. WhatsApp-Gebets-Gruppe) ist nicht öffentlich zugänglich. Es braucht entsprechende Hinweise, wie man Teil bestimmter Gruppen werden kann.
  • regelt: Verhaltensregeln für das Miteinander in den einzelnen Netzwerken müssen unbedingt kommuniziert und von den Nutzern anerkannt werden.
  • bündelt: Die verschiedenen Angebote und Aktivitäten der Netzgemeinde sollen auf einer zentralen Plattform dar-gestellt werden. Zudem bietet diese Übersicht die Möglichkeit, sich „anonym“, bzw. als Internet-Nutzer ohne Account eines sozialen Netzwerkes, über das Leben in der Netzgemeinde zu informieren.

2. Zielgruppe

Zur Zielgruppe der Netzgemeinde zählen erwachsene Menschen zwischen 20 und 40, die in ihrer Kindheit und Jugend Erfahrungen mit katholischer Kirche sammeln konnten und „auf der Suche“ sind. Darüber hinaus können die Angebote der Netzgemeinde auch für jene Nutzer sozialer Netzwerke ansprechend sein, die bisher noch keinen direkten Kontakt zur katholischen Kirche hatten.

Aus der Studie zur religiösen und kirchlichen Orientierung in den Sinus-Milieus geht hervor, dass sich zwar in allen 10 Milieus Mitglieder der Kirchen finden, dieser Milieureichtum aber nicht durch die Angebote der Kirche abgedeckt werden kann. Im Bereich der kirchlichen Kommunikation fällt auf, dass Menschen mehrerer Milieus religiöse Themen eher über ein übergeordnetes – nicht lokales – Angebot reflektieren wollen und lieber in einer eher distanzierten Außenperspektive bleiben. Dabei ist eine ansprechende Zugangsweise wichtig, die bedeutsam – also relevant für das eigene Leben – und interessant ist.

3. Angebotsbeispiele

Die Anwendungsmöglichkeiten der verschiedenen sozialen Netzwerken erlauben es, gleiche Inhalte auf mehreren Kanälen zu veröffentlichen: Während ein Beitrag auf Facebook, der auf ein Foto/ Bild aufbaut leicht auch über Instagram veröffentlicht werden kann, sind Nachrichten die in einer WhatsApp-Gruppe veröffentlicht werden auch brauchbar für einen Twitter-Kanal. Diese Synergiemöglichkeiten können zwar genutzt werden, sollten aber „behutsam“ eingesetzt werden, da jedes Netzwerk letzten Endes nach eigenen „Regeln“ funktioniert“.

 

Facebook Instagram WhatsApp Twitter
01.11. Gedanken zu Allerheiligen; evtl. Predigt Bischof/ Gedicht Gedanken zu Allerheiligen; evtl. Predigt Bischof/ Gedicht
02.11. Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls
03.11. Welttag des Mannes: Gedanken aus dem Referat Männerseelsorge Welttag des Mannes: Gedanken aus dem Referat Männerseelsorge Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls

Aktueller Tweet

04.11. Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls
05.11. Info zur Caritas-Sammlung für wohnungslose Jugendliche Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls
06.11. Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls

Aktueller Tweet

07.11. Morgenimpuls

Aktueller Tweet

08.11. Foto von der Erwachsenenfirmung mit Zitat eines Firmlings/ aus Hl-Geist-Ruf Foto von der Erwachsenenfirmung mit Zitat eines Firmlings/ aus Hl-Geist-Ruf Wort-Gottes-Feier Hinweis Erwachsenenfirmung
09.11. Gedanken zur Reichspogromnacht Gedanken zur Reichspogromnacht Gebetsgruppe „Auf dem Weg zur Arbeit“ Morgenimpuls

 

 4. Herausforderungen

Wer den Content liefert

Zur Umsetzung des Projektes sind Kooperationen notwendig. Der Inhalt, der in den sozialen Netzwerken gepostet wird, kann nicht durch eine Person alleine generiert werden: Es braucht ein „Netzwerk“ von Autoren, die Inhalte liefern können. Dabei geht es nicht um „künstlichen Content“, also solchen, der eigens für die Netzwerke erarbeitet würde. Vielmehr soll das, was bereits da ist, also Inhalte, die in der eigenen Arbeit entstehen, sozial geteilt werden.

Neben diesen „organischen Inhalten“ ist es für die Gewährleistung eines kontinuierlichen und verlässlichen Angebotes erforder-lich, bestimmte Formate (wie z.B. das „Digitale Morgengebet auf dem Weg zur Arbeit“) eigens zu erstellen.

Wie es anfängt

Alle genannten Netzwerke gleichzeitig zu starten, wäre eine Überforderung: Die Netzgemeinde darf „klein anfangen“ mit der Option zu wachsen.
Facebook die größte Plattform unter den genannten Netzwerken. Mit ihr ist es – auch dank der Möglichkeit Werbeanzeigen zu schalten – am Einfachsten, einen Grundstamm an „Freunden“ aufzubauen. Gleichzeitig soll die WhatsApp-Gruppe startet, da die ein Alleinstellungsmerkmal unter den Anbietern spiritueller Inhalte darstellen wird. (Zum Beginnen bietet sich ein „prägnantes Format“ an; bspw. das „Digitale Morgengebet auf dem Weg zur Arbeit“.)
In weiteren Schritten können Instagram und Twitter folgen.

Wie Krisen gemeistert werden

Die Netzgemeinde wird als Anbieter, der als Teil der katholischen Kirche erkennbar sein wird, wahrgenommen werden. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass bestimmte Nutzergruppen sozialer Netzwerke (vor allem auf Facebook) sich negativ einbringen werden. Es braucht deshalb

  • eine Verhaltensvorschrift für die Nutzer der Netzwerke, die Regeln für den Umgang miteinander formuliert und De-eskalationsschritte (bspw. Hinweise auf Verhaltenskodex, Löschen von Kommentaren, Sperren von Nutzern, etc.) transparent macht
  • eine Austauschplattform, die die Betreiber sozialer Netzwerke aus der Diözese (Caritas, Dom, Polizeiseelsorge, BDKJ, Missionarisches Angebot) und die Pressestelle der Diözese miteinander verbindet. Hierzu würde sich bspw. eine geschlossene Gruppe auf Facebook eignen, in der man sich ggf. auf einen hereinbrechenden Shitstorm auf-merksam machen kann und Strategien miteinander beraten könnte.

5. Verantwortlichkeit/ Projektkoordination

Die Koordination des Online-Angebotes wird durch das Referat „Missionarische Pastoral“ verantwortet.
Zur Abstimmung der Autor/-innen dient ein digitaler Terminkalender (z.B. Doodle) und eine digitale Ablage („Cloud“), in der Fotos und Texte abgespeichert werden können. Darüber hinaus wäre eine Austauschplattform für die Betreiber sozialer Netzwerke hilfreich, die im Krisenfall die Kommunikation erleichtert.

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