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Nachrichtenkonsum konstruktiv kreieren

Seit 2010 gibt es eine Strömung im Journalismus, die immer weitere Kreise zieht: „Konstruktiver Journalismus“. Was das ist und wo ihr diesen findet, verraten wir heute. Außerdem haben wir eure positiven Nachrichten der Woche zusammengestellt. Warum konstruktiver Journalismus nicht gleich „positiver Journalismus“ ist, erfahrt ihr auch hier:

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Was ist positiver Journalismus?

Zuerst betreiben wir mal positiven Journalismus: Das bedeutet, dass wir bewusst positive Nachrichten in dieser Woche hervorheben. Nachrichtenportale tendieren überwiegend dazu, kritische, „negative“ und skandalöse Nachrichten auszuwählen. Dies ist unter anderem unserem Steinzeitgehirn zu verdanken, das viel stärker durch alarmierende Nachrichten oder emotionale Nachrichten (Wut, Trauer, Ekel…) gereizt wird, da dies über Jahrtausende eine wichtige Überlebensstrategie bedeutet hat: „Hör den gefährlichen Geschichten zu, sie können dein Leben retten.“ Viel wichtiger für die kritische Berichterstattung ist das Argument, dass freie Presse einen wichtigen Beitrag leistet, um gesellschaftliche Probleme aufzudecken und eine ausgleichende, demokratische Macht bedeutet, die gesellschaftliche Entwicklungen kritisch begleitet. Trotzdem sorgt diese Dynamik – digital verstärkt durch die Vermarktung über Klickzahlen – dazu, dass kaum über „gute“ Nachrichten berichtet wird. Das tun wir hier mit einem Nachrichten-Rückblick aus dieser Woche:

Was ist konstruktiver Journalismus?

Der konstruktive Journalismus grenzt sich vom Positiven Journalismus dadurch ab, dass Kernziele des Journalismus weiterhin erfüllt bleiben müssen: Der konstruktive Journalismus begreift sich wie der „klassische“ Journalismus als vierte Macht im Staat und sieht sich in einer Wächterfunktion, um gesellschaftliche Probleme aufzudecken und auf die Behebung mit hinzuwirken. Konstruktiver Journalismus ist ein seit den 2010er Jahren verwendeter Begriff für eine Strömung im Journalismus, die auf der Berichterstattung lösungsorientierter statt negativer und konfliktbasierter Nachrichten basiert. Konstruktiver Journalismus grenzt sich von Meinungsjournalismus oder Aktivismus ab. Der Kern des konstruktiven Journalismus liegt darin, die Gesellschaft darüber zu informieren, welche Lösungen es geben könnte. Pioniere des konstruktiven Journalismus sagen, dass sie als Journalisten einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie die Menschen denken, weil sie die Nachrichten konstruieren. Journalisten müssen sich dieser Verantwortung stärker bewusst sein, indem sie bei der Art und Weise, wie sie ihre Geschichten konstruieren, vorsichtiger sind. Sie denken, dass viele Journalisten, die eine sehr zynische Art und Weise der Nachrichtenberichterstattung anwenden, vergessen, dass sie, indem sie alles, was schiefläuft, aus der Distanz berichten, auch die Gesellschaft bewegen (Quelle: wikipedia).

Kurzer Einblick in die wissenschaftlichen Hintergründe zum konstruktiven Journalismus durch Maren Urner (Neurowissenschaftlerin, Professorin für Medienpsychologie, Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft):

Empfehlungen für konstruktiven Journalismus (Portale, Magazine, usw.):

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