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Handle!

Egoismus, Nationalismus, Rassismus. Die Amtseinführung von Donald Trump, die geplante Verfassungsänderung in der Türkei oder die abgründigen Parolen der AfD – vieles deutet derzeit auf gesellschaftliche Rückschritte hin.

Populismus ist zu einer ernst zu nehmenden Gefahr geworden

Auf die Gefahren dieses weltweit erstarkenden Populismus wies Papst Franzsikus gestern eindrücklich hin. Die Kommentare zu diesem Post von ZDF heute auf Facebook zeigen indes, wie unterschiedlich die Bewertung dieser gesellschaftlichen Entwicklung ist.

Dabei gibt es für Christen eine sehr klare Haltung:

Der Größte von euch soll euer Diener sein.
Matthäus 23,11

Herrscher. Diener. Oben. Unten.
Es geht auch anders. Und eben dieses andere Verständnis von Macht – das des Dienstes an der Gemeinschaft, statt des Dienstes am eigenen Ego – ist Zentrum unseres Glaubens. Es stellt jeden bloß, der nur sich selbst vermarktet. Leitung muss diesem Verständnis nach immer das Gemeinwohl im Blick behalten und darf kein Selbstzweck werden.

Anders ausgedrückt:

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Immanuel Kant | Kategorischer Imperativ

In dieser bedingungslosen Aufforderung steckt das moralische  Fundament auf dem wir unser Zusammenleben aufbauen müssen. Es ist ein Imperativ, eine Aufforderung zum aktiven Tun entgegen aller Tatenlosigkeit: Die christliche Botschaft fordert Solidarität statt Egoismus. Es geht nie allein um mich. Es geht immer um mich im Dialog mit meinem Nächsten. Kann ich in Kauf nehmen, dass andere leiden, um es mir gut gehen zu lassen? Möglicherweise ja. Aber kann ich wollen, dass ich zum Kalkül andere werde, denen mein Leiden egal ist, wenn es dazu dient, ihre Interessen zu schützen? Nein.

Moral ist die Fähigkeit, die Seiten zu wechseln: Der Blick des Samariters auf den am Boden Liegenden ist der Blick auf die Möglichkeit, selbst ein Geschlagener zu sein. Und noch darüber hinaus: Es ist der Blick auf die Allgemeinheit, die am Boden liegt.
Einfach gesagt: Es geht um Mit-Leid angesichts der Frage „Wie soll ich handeln?“.

Wie lautet dein kategorischer Imperativ?
Nach welchen Kriterien richtest Du dein Handeln aus?

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