Header DURCH DEN WINTER zum bearbeiten4 1 - Martyriologium 2020: Frohes Fest

In der Heiligen Nacht hören wir das Martyrologium Romanum, die feierliche Ankündigung der Geburt Jesu (Text s.u.).
Es ist ein etwas ungewöhnliches Gedicht, das deutlich macht worum es in dieser Nacht geht: Nicht nur eine schöne Geschichte, sondern ein tatsächliches, historisches Ereignis. Gott ist Mensch geworden.

Für dieses besondere Weihnachtsfest haben wir zusammen mit euch ein neues Martyriologium zusammengestellt. Der Wortkünstler Artem Zolotarov aus Mainz hat es für uns in diese Form gebracht:

Frohes Fest

Schau, die Wände kommen näher.
Diese Stille frisst dich auf.
Draußen liegt Dezembernebel
über Stadt und Herz zuhauf.

Tage gleichen stumpf einander.
Ob es jemals besser wird?
Während Zahlen weiter steigen,
siehst du wie die Hoffnung stirbt.

Neue Regeln, neues Leben.
Abstand halten das Gebot.
Ich vermissen deine Nähe.
Und es scheint nichts mehr im Lot.

Nichts ist noch normal geblieben.
Digitale Zweisamkeit
ist wie Schwimmen ohne Wasser
oder Warten ohne Zeit.

Doch der Mensch ist Mensch,
stimmts Herbie.
Weil er hofft und weil er liebt.
Weil er lacht und weil er leidet.
Weil er mitfühlt und vergibt.

Es gibt Tausende Geschichten,
die uns einen und bestärken.
Die uns zeigen, es gibt Hoffnung
und es wird bald besser werden.

Ich sehe Liebe, Hoffnung, Glaube
in der Zeit der Dunkelheit.
Eure Worte zeigen Schönheit,
die trotz Krise unsre bleibt.

Das Fest der Liebe eint die Herzen,
der Heiland wird uns bald beehren.
Doch davor lasst mich noch erzählen
und diese Zeit mit Zauber mehren.

Alles beginnt mit einem „Hallo“.
Es zeigt, du bist willkommen.
Daraus entstehen Freundschaft, Liebe,
und hast du sie vernommen,

ist jeder Schritt nicht mehr so schwer.
Gemeinsam geht’s voran.
Mit etwas Mut den neuen Weg,
den man nun gehen kann.
Man lernt die große Liebe kennen.
Oft ist sie gar nicht weit.
Ob unterm Weihnachtsbaum
oder beim Spülen
steht still das Glück bereit.

Der erste Kuss, die erste Wohnung.
Die erste Streit, der erste Frieden.
Aus Liebelei wird etwas Festes.
So hat man sich entschieden.

Die Hochzeitsglocken läuten hell,
das Muffensausen säuselt: Nein.
Aber das Herz sagt sicher: Doch.
Und dann hilft etwas Wein.

Das Wunder der Geburt ist herrlich.
Und es geschieht so unverhofft
oder dank langem Wunsch und Planung,
dass bald ein neues Herzchen klopft.

Ob Stevie Ray dafür als Pate
oder der Storch als Bote bleibt,
nichts kann ein Leben so verändern,
wie Kinderlachen, das uns zeigt,

egal wie trüb die Tage sind,
es lohnt sich aufzustehen.
Und trotz der Dunkelheit um uns
weiter nach vorn zu sehen.

Die neue Firma, neue Arbeit,
das neue Haus, der neue Freund.
Und all die Menschen, die uns helfen,
wenn Zweifel unsre Wege säumt.

Wenn Sucht und Krankheit uns zersetzen.
wenn jemand geht, den man so liebt.
Und alles um dich rum bleibt Schwärze,
weils scheinbar keinen Ausweg gibt.

Doch es gibt Menschen, die dir helfen.
Die sehen, hören und verstehen.
Die ohne etwas zu erwarten,
an deiner Seite Tage gehen,

an deiner Seite Wochen weilen,
und Jahre lang im Herz bleiben.
Und manchmal weht ein nettes Wort
die dunklen Wolken einfach fort.

Die Kinder wachse, werden älter,
verlassen Heim und Hof.
Gründen Familien, werden Eltern.
Man sieht sich selten, doch

man muss vertrauen, dass ihr Weg
zum Glück und Sinn gereicht.
Und ihnen zugedachter Schutz
der Engel sicher bleibt.

Und jedes Jahr, zur Weihnachtszeit,
sieht man im Rund der Nahen,
dass all die Wege nicht umsonst
und nicht vergebens waren.

Und der Mensch ist Mensch,
stimmts Herbie.
Weil er hofft und weil er liebt.
Weil er lacht und weil er leidet.
Weil er mitfühlt und vergibt.

Es gibt Tausende Geschichten,
die uns einen und bestärken.
Die uns zeigen, es gibt Hoffnung
und es wird bald besser werden.

Ich sehe Liebe, Hoffnung, Glaube
in dieser Zeit der Dunkelheit.
Eure Geschichten zeigen Schönheit,
die trotz Krise unsre bleibt.

Das Fest der Liebe eint die Herzen,
der Heiland wird uns bald beehren.
So lasst uns feiern, lachen, lieben
und diese Zeit mit Zauber mehren.

Das etwas kürzere „Original“ aus der katholischen Weihnachtsliturgie liest sich übrigens so:

Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;
Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;
Jahrtausende seit der großen Flut.
Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;
eintausendfünfhundert Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;
tausend Jahre seit der Salbung Davids zum König.
In der fünfundsechzigsten Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;
in der hundertvierundneunzigsten Olympiade;
siebenhundertzweiundfünfzig Jahre nach Gründung der Stadt Rom:
im zweiundvierzigsten Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;
im sechsten Zeitalter der Welt;
vor zweitausend Jahren: Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, Gott von Gott und Licht vom Licht, die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.
Durch den Heiligen Geist empfangen und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.
Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest. Heute singen wir mit allen, die glauben: Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.